Der Muskeltest

Den Muskeltest nutzen wir in der Kinesiologie als Biofeedback-Instrument. Er hilft Ungleichgewichte im System Mensch (Körper, Gefühle und Gedanken) aufzuspüren und diese als Ausgangspunkt für Veränderung und Entwicklung zu nutzen.

Es können verbale und nonverbale Fragen gestellt werden. Die Antworten des Muskels bieten ein körperliches Bild über das menschliche Empfinden, Verhalten und Denken. Sie ergänzen damit die geistigen und emotionalen Reaktionen, die wir durch das Noticing kennengelernt haben.

Der Muskel antwortet über „Halten“ oder „Nachgeben“. Ein Muskel, der hält, signalisiert Zustimmung. Es geht um etwas Sicheres, Bekanntes und Automatisiertes. Diesen Zustand bezeichnen wir als „Hohen Gang“. Ein Muskel, der nachgibt, weist auf etwas Unbekanntes, noch nicht Gelerntes hin. Es kann sich dabei auch um eine Überforderung oder Stress handeln. Wenn der Muskel nachgibt, ist das System im „Niedrigen Gang“.

Mit dem Muskeltest zu arbeiten, bedeutet, partnerschaftlich zu kommunizieren. Der Muskeltest wird nur dann durchgeführt, wenn die Bereitschaft dazu vorhanden ist. Es ist ein gemeinsames Unterstützen, Entdecken und Forschen.

Vorgehen:

  • Bereitwilligkeit zum Muskeltest klären
  • erklären, was beim Muskeltest geschieht
  • beide Testpartner beobachten, was geschieht
  • die Testperson hält den Arm ca. 45° nach vorne und oben, die Handfläche zeigt nach unten.
  • bei „Halten“ wird der Arm oberhalb des Handgelenks sanft nach unten gedrückt.
  • beide Testpartner besprechen gemeinsam, wie sich der Test angefühlt hat. War es einfach und mühelos, dem Druck standzuhalten? Dann hält der Muskel (Hoher Gang). Oder war es eher schwierig, die Position zu halten? Hat der Muskel gezittert oder nachgegeben? Dann gibt der Muskel nach (niedriger Gang).

 

Wir können jeden Muskel für den Muskeltest benutzen. Da der Deltoideus Anterior leicht zugänglich ist, nehmen wir ihn gerne zum Testen.